Die meisten Yoga Leggings, die wir in allen gängigen oder auch speziellen Yoga „Fachgeschäften“ kaufen können, sind aus Polyester. Nicht nur bei H&M oder TK Maxx, sogar bei so gut wie allen „großen“ Brands, die auch Yoga Kleidung herstellen, ob Lululemon, Alo Yoga, Nike etc.! „Und, was ist daran so schlimm?“ fragst du dich vielleicht.
Nicht nur, dass Polyester eine niedrige Qualität hat, wodurch die Kleidung nicht lange hält, sondern kann dieses Matieral – im Gegensatz zu beispielsweise einem Naturmaterial wie Baumwolle – kein Wasser aufnehmen, wodurch Schweiß vom Stoff nicht aufgenommen wird und sich auf der Haut sammelt.
Naturmaterialien für Kleidung sind unter anderem Baumwolle, Leinen, Hanf, Jute, Wolle und Tierhaare (wie Cashmere).
Es gab sogar mal eine Studie, die die Frequenz von (Kleidungs-)Stoffen gemessen hat. Diese Studie besagt, dass ein gesunder Körper eine Frequenz von 100 aufweist, genauso wie Bio-Baumwolle. Ein nicht gesunder Körper hingegen schwingt in einer Frequenz von 15.
Jetzt rate mal, welche Frequenz bei der Messung von Polyester festgestelt wurde? Genau, 15! Laut den Ergebnissen hat Leinen demnach mit 5.000 die höchste Frequenz und gilt daher als gesund oder wohltuend für uns. (Mit Frequenz ist die Energie gemeint, die von dieser Materie ausgeht, denn alles in unserem Universum ist Schwingung/Frequenz.)
Probelmatische Eigenschaften von Polyester in Yoga Kleidung
Polyester wird aus Erdöl hergestellt. Daraus werden auch Plastikflaschen hergestellt. Wir tragen also den ganzen Tag über Plastik? Das finde ich sehr skurill!
Bei der Herstellung dieser Kleidung werden viel Energie und Wasser benötigt, was nicht gerade umweltfreundlich ist. Ein Recycling ist zwar möglich, doch auch das ist sehr energieintensiv.
Hinzukommt, dass sich beim Waschen unserer Polyester Yogaleggings und Sportbras das Mikroplastik und die Mikrofasern von der Kleidung lösen und so ins Abwasser und Meer gelangen. Selbst in der Arktis ist Mikroplastik schon angekommen (und im Trinkwasser aus der Leitung, und damit auch in unserem Körper)! Das ist natürlich gefährlich für Meerestiere, und nicht besonders gesund für uns Menschen.
Warum wird Polyester dann so oft als Material für (Yoga) Kleidung verwendet? Weil es als sehr atmungsaktiv gilt und schnell trocknet, und sich daher – laut Textilbranche – für Sporttextilien eignet. Außerdem ist es natürlich günstig in der Herstellung.

© Lululemon
Yogaleggings aus Plastik?
Nicht nur Polyester, sondern auch weitere Synthetikfasern wie Polyamid (Perlon und Nylon), Polyacryl und sogenannte Halbsynthetikfasern wie Viskose, Modal, Lyocell (Tencel) finden sich häufig (zumindest anteilig zusammen mit Polyester) in unseren Yogaleggings.

© Lululemon
Auch Elasthan wird inzwischen vermehrt verwendet, wie du in diesem Beispiel an der Materialzusammensetzung dieser (sehr teueren) Lululemon Yogaleggings sehen kannst: Sie besteht also aus 81 % Nylon und 19 % Lycra (Elastan). Bei Nylon habe ich oben schon erwähnt, dass dieses genau wie Polyester aus Synthetikfasern besteht.
Doch was genau ist Elasthan? Auch Elasthan wird aus Kunststoffen hergestellt, die auf Erdöl basieren. Unternehmen nutzen heutzutage einfach verschiedene Bezeichnungen bzw. eingetragene „Markennamen“ dafür, vor allem „Lycra“ und „Spandex“ sind geläufig.
Auch ein Blick auf das Etiektt von Nike zeigt ein ähnliches Bild: „Body: 80 % Polyester/20 % Elastan; Einsatzfutter: 100 % Polyester“ und dafür 59,99€ für eine 7/8-Leggings?
Warum ich keine Yogakleidung mehr möchte, die aus Polyester besteht
Der größte Faktor bei meiner Entscheidung, meine aktuelle Yogakleidung (aus Polyester) zu ersetzen ist die Tatsache, dass bei der Herstellung dieser Materialen Chemikalien eingesetzt werden, die gesundheitsschädlich sein können und schwer abbaubar sind. Zudem gelangt das durch die Wäsche freigesetzte Mikroplastik in unsere Gewässer und Weltmeere und belastet die Umwelt.
Und ganz ehrlich, es fühlt sich einfach nicht natürlich an, Kleidung aus Polyester zu tragen. Ich habe schon immer viel lieber Kleidung aus Baumwolle und Leinen getragen. Doch beim Kauf von Yoga Leggings habe ich das Anfangs gar nicht bedacht, weil eben alle Yogaleggings mehr oder weniger aus dem gleichen Material sind und es so „normal“ (eher: so weit verbreitet) geworden ist, dass ich das zunächst gar nicht in Frage gestellt habe.
Natürliche und nachhaltige Yogakleidung – ohne Polyester?
Es gibt inzwischen zum Glück viele Brands, die auf Nachhaltigkeit setzen.
Doch bei genauerem Hinschauen verwenden auch hier viele Hersteller noch Polyester, allerdings größtenteils „nur“ noch recyceltes Polyester. Ist das besser und weniger schädlich? Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass ich auch keinen „Stoff“ auf meiner Haut tragen möchte, der aus ehemaligen Plastikflaschen besteht.
Natürlich ist es einerseits toll, dass Wege gefunden wurden, dieses ganze Plastik zu recyclen und „sinnvoll“ einzusetzen. Aber ich bin ganz ehrlich: ich verstehe dennoch nicht, wieso ich mir eine Yogaleggings aus recyceltem Polyester für 70-100€ kaufen sollte! Das Geld investiere ich doch lieber gleich in eine ebenso teure Leggings aus Naturmaterialien.
Ich habe mir nun ein paar neue Yogaleggings zugelegt und konnte bisher folgendes feststellen:
Yoga Kleidung aus Baumwolle
Es ist nicht ganz so leicht, Yogakleidung aus 100% Baumwolle zu finden. Meist ist nämlich auch bei Sportkleidung aus Baumwolle ca. 5-10% Elasthan drin. Und im Prinzip sind die Yogaleggings aus Baumwolle, die ich bisher gefunden habe, kaum anderes zu „normalen“ Baumwoll-Leggings, die man überall kaufen kann, außer, dass das Material etwas dicker und robuster ist.
Die Baumwoll-Yogaleggings, die ich bisher gefunden habe, sind nicht besonders günstig (außer die im Sale). Was ich allerdings verstehen kann, denn zum einen wird hier oft Bio-Baumwolle verwendet und zum anderen wollen wir ja möglichst auch nicht in Gechäften kaufen, die ihre Mitarbeiter ausbeuten und für 5€ Baumwoll-Leggings anbieten, oder?
Zudem habe ich bisher nur super enggeschnittene Baumwoll Yogaleggings gefunden, also im gleichen Stil wie alle gängigen engen Polyester Leggings. Warum muss Yogakleidung für Frauen immer so super enganliegend sein? Kann es nicht ein lockerer Schnitt sein, etwas baggy oder einfach etwas ausgestellt? Ich verstehe es nicht. Können wir bitte endlich mal von diesem „Super-Sexy-Stil“ abweichen?
Yoga Kleidung aus Leinen
Bisher habe ich keine passende Yogakleidung aus Leinen für Frauen gefunden. Bei meiner Suche (auf speziellen Onlineshops für nachhaltige und natürliche Yogakleidung) lande ich immer auf Seiten für Männer. Gibt es tatsächlich keine Yogakleidung aus Leinen für uns?
Und: Warum kann man keine Leinenhosen herstellen, die nicht durchsichtig sind (oder einen zusätzlichen Layer im Inneren haben, sodass man nicht die Unterhose durchsieht)? Ist das so schwer?
Yoga Kleidung aus Bambus – nachhaltig oder nicht?
Yogakleidung aus Bambus scheint eine weitere „Eco“-Alternative zu sein, die im Aufschwung ist. Vor allem auf Bali findet man in allen Yogageschäften Kleidung aus Bambus. Dies ist ein sehr schnell nachwachsender Rohstoff und relativ günstig im Anbau.
Allerdings habe ich erfahren, dass auch bei der Herstellung von Kleidung aus Bambus oft Chemie eingesetzt wird. Dazu habe ich bei meiner Recherche herausgefunden, dass meistens die Zellulosefasern von Bambus verarbeitet werden (und damit nicht die Pflanze selbst), aus denen dann in einem chemischen Prozess Viskose gewonnen wird.
Es gibt also wohl zwei unterschiedliche Arten, wie man Kleidung aus Bambus herstellen kann. Die eine davon ist natürlich, und es wird in der Tat die Pflanze verarbeitet, die andere Herstellungsart ist chemisch und hat letztendlich nicht viel mit Natürlichkeit zu tun. Wie ihr euch vorstellen könnt ist die erste Variante teuer und aufwendig, und wird daher nicht so oft genutzt. Das bedeutet, bei der zweiten Variante wird „unter Zuhilfenahme starker chemischer Mittel aus Bambus der Zellstoff herausgelöst und in eine künstliche Zellulosefaser umgewandelt.“
Auch laut der Verbraucherzentrale wird aus Bambus „bei der Viskoseherstellung mit Hilfe von Chemikalien wie Natronlauge und Schwefelkohlenstoff eine spinnbaren Masse erzeugt, die keine Eigenschaften des ursprünglich verwendeten Bambusgrases mehr hat.“
Und weiter heißt es „In Ländern mit geringen Umweltschutzauflagen führt eine solche Viskoseproduktion zu erheblichen Gesundheits- und Umweltschäden.“ Das gestaltet die Wahl von Bambus für Yogakleidung für mich als schwierig. Zumal ich als Laie nicht gut einschätzen kann, ob es sich bei einem Kleidungsstück nun um richtige Bambusfasern oder die chemisch erzeugte Varinate handelt (siehe auch mein Fazit unten).
Fazit zum meiner Suche nach Yogakleidung aus Naturmaterialien
Ich habe bei meiner Suche letztendlich nur 3 (4) neue Yogaleggings gefunden. Davon 2 Leggings aus Baumwolle, die ich aber eher als „normale“, d.h. enganliegende Baumwollleggings einstufen würde (jedoch aus einem dickeren Stoff). Eine davon habe ich bei HessNatur (für 25€, im Sale!) gekauft, siehe Bild unten, und eine bei C&A, wo sich allerdings schon nach ein paar Mal tragen einige Nähte lösen.

© HessNatur
Zudem habe ich eine wirklich schöne und bequeme Yogahose von Greenyogashop gefunden, die einen etwas lockereren Schnitt hat (endlich!). Wie ich nun aber im Nachhinein festgestellt habe, handelt es sich bei dem Material dieser Hose um Bambusviskose! Das heißt, bedauerlicherweise wohl um das leider nicht natürlich erzeugte Bambusmaterial. Und dafür habe ich 59,99€ ausgegeben. (Auch die Yogaleggings aus Bambusviskose hier auf Bali kosten meist 50-60€ und aufwärts, was ich relativ teuer für lokal hergestellte Hosen aus diesem günstigen, nicht natürlichen Endmaterial finde.)
Last but not least habe ich zudem noch eine tolle leichte 100%-Baumwollhose bei Mango gefunden, die eigentlich als Pyjama angeboten wird. Ja, ich weiß, Mango ist auch nicht unbedingt für die tollen Arbeitsbedingungen bekannt. Ich sage auch nicht, dass ich perfekt bin. Ich fand es aber echt nicht leicht, passende Yogahosen aus Naturmaterialien zu finden. Also ich habe sie einfach als Yogahose umfunktioniert, da mir der gerade und lockere Schnitt so sehr gefällt!
Ich muss abschließend sagen, dass ich mir bei meiner Aktion, meine gesamte Yogakleidung von Polyester auf Natur umzustellen, mehr erhofft habe. Das Ergebnis ist ernüchternd.
So habe ich bisher leider auch noch GAR KEINE Yoga Sportbras aus Baumwolle oder rein natürlichem Material gefunden! Kennt jemand hier einen Hersteller, der soetwas anbietet? Dann geb mir bitte Bescheid!
Update: Nun habe ich doch gesehen, dass Hessnatur auch Sportbras aus Baumwolle im Sortiment hat (96% Baumwolle, 4% Elastan)! Da ich aber mittlerweile wieder auf Bali bin, kann ich mir diese leider momentan nicht bestellen. Falls jemand von euch bald nach Bali kommt, wäre es ein Traum, wenn ihr mir einen hiervon mitbringen könntet! 🫶
Kennst du noch mehr Shops, die Yogakleidung aus Naturmatierialien anbieten? Dann lass es mich gerne wissen!