Fühlst du dich unflexibel und ungelenkig? Scheint es dir so, als sei Yoga, egal ob Hatha oder Vinyasa Yoga, nur für flexible Menschen? Ich kann dir garantieren, das ist nicht so! Im Gegenteil sogar, Yoga kann dir zu mehr Flexibilität verhelfen!
Ich selbst bin nicht von der flexibelsten Sorte. Als ich meine Yogalehrerausbildung vor gut drei Jahren gemacht habe, war ich eine der unflexibelsten Personen in meiner ganzen Klasse!
Selbst heute, nach all der Zeit und unzähligen Yogastunden und täglicher Yogapraxis gibt es immer noch Posen, die ich nicht oder nur schwer erreichen kann. Und das ist okay. Daher kann ich nicht genug betonen, wie hilfreich Yoga ist.
Nicht nur, um flexibler zu werden, sondern auch um Yoga kennen- und lieben zu lernen und zu erfahren, welche Effekte es auf deinen Körper und Geist hat. Vor allem Hatha und Yin Yoga sind bestens geeignet, um flexibler zu werden.
Jeder Körper ist anders
Yoga muss nicht für jeden Menschen gleich aussehen. Das kann es auch nicht. Wie soll das gehen, wenn jeder Körper einzigartig ist?
Was dem einen leicht fällt, ist für die andere schwer und umgekehrt. Nicht jede Yoga Pose ist für jeden gut oder gar nötig. Wir alle arbeiten an uns, doch in verschiedenen Wegen und an verschiedenen Stellen. Das gilt für so gut wie alles im Leben, oder nicht?
Yoga – und vor allem Hatha sowie Yin Yoga – helfen dir, wo auch immer du dich grad auf deinem Weg befindest. Wie? Indem wir uns in diesen Yoga-Stilen beim Üben Zeit nehmen.
Zeit, um richtig anzukommen, in der Pose zu verweilen und die Pose an unseren individuellen Körper anzupassen. Dein Körper muss sich nicht an die Yoga Pose anpassen oder gar reinquetschen.
Es ist viel hilfreicher, die Pose an deinen Körper anzupassen. Da ich in diesem Bereich viel an mir selbst gearbeitet habe und immer noch tue, bin ich nun hier, um auch dir dabei zu helfen. Also, komm und probier eine Hatha Yoga Stunde mit mir aus.
Worum geht es im Yoga wirklich?
Im Hatha Yoga geht es darum, was Patanjali bereits vor langer Zeit erfasste:
Patanjali Yoga Sutra 2.46
2.46 स्थिरसुखमासनम्
sthira-sukham-āsanam
Was soviel bedeutet wie „Die Körperhaltung sollte stabil und angenehm sein.“ Es geht um eine stabile und angenehme, also nicht forcierte, schmerzhafte oder unangenehme Haltung in einer beliebigen Yogapose. Um dies zu erreichen, braucht es Zeit.
Genug Zeit, in die Pose hineinzufinden und jenen Platz zu finden, in dem man sich stabil und angehem fühlt.
Dies geht verständlicher Weise nicht oder nicht so einfach in einer Vinyasa Yogaklasse. Denn hier finden die Abläufe und Transitions von einer Pose (Asana) zur nächsten viel schneller statt. Da bleibt keine Zeit für Alignment.
Wie kann Hatha Yoga zu mehr Flexibilität verhelfen?
Hatha Yoga ist daher mehr als Vinyasa Yoga dazu geeignet, sich auf das eigene Alignment in einer Yogapose zu fokussieren. Hat man diesen „Zustand“ in einer Asana erreicht, so kann man sich laut Patanjali (Yoga Sutra 2.47) entspannen und in der Pose über das Unendliche meditieren.
Ja, du hast richtig gelesen. Man kann in der Pose meditieren. Darum geht es letztendlich beim Yoga. Das ist heutzutage wohl eines der größten Geheimnisse im Yoga, bei dem es mittlerweise scheinbar nur noch um schöne Fotos und komplizierte Posen auf Instagram geht 🙂
Aber es geht in Wahrheit darum, die Bewegungen im Geist zur Ruhe zu bringen. Oder wie mein Yogalehrer Deep sagt „create the gap in the mind“ . Es geht um die kleine Pause im Geist, eine Milisekunde ohne einen einzigen Gedanken, ohne eine Störung oder Ablenkung.
Hatha Yoga – sowie Medidation natürlich – helfen uns dabei, diese „gap“ im Geiste entstehen zu lassen und durch stetige Praxis diese „gaps“ im Geist sogar länger und mehr werden zu lassen.
Das widerrum verhilft uns dazu, den Stress und die Spannungen, die wir in unserem Körper halten, loszulassen.
Wie kann Yin Yoga zu mehr Flexibilität verhelfen?
Yin Yoga ist ein „langsamer„ Yogastil, bei welchem wir die Asanas (Yoga Posen) passiv üben. Dort halten wir jede Pose über einen längeren Zeitraum, in der Regel drei bis fünf Minuten lang. Damit können sich unsere Muskeln und das Gewebe (die sog. „connected tissues“) entspannen und wir somit unsere Körper mehr öffnen.
Da wir die Posen im Yin Yoga über einen längeren Zeitraum halten, wird unser Gewebe gedehnt und verlängert. Yin Yoga ist daher ein Traum für alle „unflexiblen“ Menschen! Man muss fast gar nichts tun, denn alles geschieht ganz von allein! Na, wer kann da noch widerstehen?!
Nutze props für mehr Flexibilität
Ich empfehle die Verwendung von Yoga Props (Hilfsmittel, wie z.B. den Yoga Gurt oder Block) in jeder Yin-Yoga-Klasse. Denn dies erhöht die Flexibilität um einiges und hilft zudem enorm dabei, sich in jeder Pose richtig zu entspannen. Besonders nach einem anstrengenden oder stressigen Tag, oder wenn man sich emotional nicht wohl fühlt, hilft Yin Yoga, die Stimmung zu heben und das Wohlfühlen im eignen Körper zu verbessern!
Es hilft zudem dabei, Verspannungen in den Hüften, im Nacken oder in den Schultern loszulassen und somit kommt es oft vor, dass während einer Yin-Yoga-Stunde oft eine Art Befreiung erlebet wird. Daher liebe ich LIEBE YIN YOGA einfach!
Nun komm und probiere es aus, ich unterrichte mindestens einmal im Monat eine kostenlose Online-Yin-Yoga-Stunde. Es gibt keine bessere Art, deinen Sonntag zu verbringen!
Für eine größere Veränderung empfehle ich dir meinen neuen 8 Wochen Online Kurs „Lerne Yoga“ , der in 2022 startet.
Mehr zu den Yoga Sutras von Patanjali findest du übrigens hier.